Der über 3000 m 2 (!) große Friedhof liegt etwa 400m außerhalb des Dorfes, in einem Waldstück am Morschheimer Weg, einem Wirtschaftsweg in Richtung Vorholz. Der neuere Teil - belegt ab 1869, 44 Grabsteine - ist gepflegt und übersichtlich; im älteren, der Natur überlassenen Teil (ca. 35 Grabstellen) stehen bzw. liegen die Steine kreuz und quer, zum großen Teil in Wald und Gebüsch versteckt. Die älteren Grabsteine dort (zumeist nur mit hebräischen Inschriften ) datieren aus dem 19. Jahrhundert. Auf den Grabsteinen finden sich vor allem die Namen Friedmann, Herzog, Kahn, Mendel, Oppenheimer, Sternberger, und Strauss. Der jüngste Grabstein ist der von Karoline Friedmann geb. Kajem, gestorben am 14.11.1936.
Neuerer Teil des jüdischen Friedhof`s, rechte Seite:
Seit einigen Jahren wird besonders der ältere Teil des Friedhofs mit Unterstützung der Ortsgemeinde erfasst und aufgemessen, und werden die Grabsteine recherchiert und dokumentiert.
Älterer Teil des jüdischen Friedhofes (Grabstätten aus dem 19. Jahrhundert bis 1869), Grabstätten , die nur noch teilweise in der ursprünglichen Form erhalten sind. Einige wurden 2014/2015 an ihrem ehemaligen Platz wieder aufgestellt und mit einem Sockel versehen:
Um 1730 ist ein jüdischer Friedhof in Oberwiesen belegt. Mit Sicherheit hat es im 18. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde in Nieder-Wiesen gegeben. Im 19. Jahrhundert stellten die Juden einen ungewöhnlich großen Anteil der Bevölkerung (Höchststand 1861: 124 Personen von ca. 500). 12 der in Nieder-Wiesen geborenen oder im 20. Jahrhundert hier lebenden Juden wurden deportiert und ermordet.